Viele Prominente tummeln sich derzeit im Kump. Nicht persönlich, sondern durch ihre Sätze sind sie im Kump vertreten.

Nach den Pop-Art-Gemälden von Barbara und Lorena Steinmann mit dem Besuch von Otto und „Walt Disneys große Zeichner“ mit dem Besuch des deutschen Disney-Zeichners Ulrich Schröder, konnte Bürgermeister Michael Kronauge zur 3. Ausstellung in diesem Jahr viele Gäste, darunter viele Besucher aus dem Raum Waldeck, zur Eröffnung der Ausstellung „Gesätzeltes –  Prominente Satzgeschenke“ begrüßen.

„Schenken sie mir doch bitte einen Satz“ mit dieser Bitte wendet sich Günter Göge, bis zu seinem Ruhestand Sportredakteur und freier Journalist bei der HNA in Korbach, seit über 40 Jahren an Prominente aus Kultur, Sport und Politik.

Im Kump ist eine Auswahl aus den über 500 Sätzen zu sehen, die inzwischen bei Günter Göge eingetroffen sind. Peter Alexander hat geschrieben und Götz George, Heinz Rühmann und Curd Jürgens, auch Franz Josef Strauß und Hildegard Knef. Schriftsteller und Schauspieler, Sportler und Politiker. Prominente des 20. Jahrhunderts, viele inzwischen verstorben. Jeder hat einen Satz beigetragen.

Auf den Schautafeln im Kump kann man sehen wie unterschiedlich die Schreiber auf diese Anfrage reagiert haben. Manche haben sich sehr viel Mühe gegeben, schickten kleine Zeichnungen, Dichterworte oder persönliche Leitsprüche.  

„Ein Satz kann das Kostbarste sein, das ein Mensch dem anderen zu geben hat“, schreibt etwa der Schriftsteller Horst Pillau. Und der Journalist Günther von Lojewski pflichtet bei: „Ein einzelner Satz kann alles sagen oder nichts, kann entlarven oder verschleiern.“

Auf jeden Fall sagt jeder Satz etwas über seinen Autor. So erkennt man den bärbeißigen Politiker Herbert Wehner in der Zeile: „Schade, dass Sie Sätze sammeln; wie wäre es, wenn Sie Sätze bedächten.“

Bürgermeister Michael Kronauge: „Als mir Günter Göge die Idee einer Ausstellung vorstellte und mir erklärte, dass er Sätze sammelt, ging es mir wahrscheinlich wie Joachim Fuchsberger, der gesagt hat „Zuerst dachte ich der spinnt.“ Aber ich fand die Idee gut. Vor allem als mir Herr Göge erzählte, dass in seiner Sammlung viele Künstler sind, die in Hallenberg bereits ausgestellt haben: Günter Grass, Leni Riefenstahl oder Otto“.

Zum ersten Mal ist die Sammlung in der Öffentlichkeit zu sehen ist. Im nächsten Jahr soll sie beim Hessentag in Korbach zu sehen sein.

Die Ausstellung ist in verschiedene Rubriken eingeteilt: „Starke Frauen“ wie Mildred Scheel oder Lisa Fitz, Fernsehstars, Philosophie und Tiefgang, Spaßvögel wie Otto, Loriot oder Willy Millowitsch, Musiker wie Peter Maffay oder Jürgen Drews, aber auch tragische Schicksale wie Jürgen Möllemann. Rex Gildo oder  Bubi Scholz.

Auch Kardinal Ratzinger ist mit dem Satz „Nicht Wissen bildet den Menschen, sondern verstehen in dem sich Verstand und Herz begegnen.“ im Kump vertreten:

Als Göge ihn nach der Wahl zum Papst erneut angeschrieben hat bekam er die Antwort „Der Papst hat zu viel zu tun“.

„Geschenkte Sätze sagen viel über den Geber aus. Sie charakterisieren ihn“  so Irene Pilger, die als Studiendirektorin im Ruhestand und Günter Göges ehemalige Deutschlehrerin zu Beginn der Ausstellung spricht.

„In Zeiten von Internet, E-Mails und Smartphone sind handschriftlich festgehaltene Gedanken leider nicht mehr selbstverständlich“, so Angelika Göge-Kuhaupt. „Heutige Sätze sind viel schnelllebiger. Sie werden auf Bildschirme getippt und wieder weggewischt. Briefe dringen kaum noch bis zum hochrangigen Adressaten vor. Sie landen beim Pressesprecher, und der schickt meistens Autogramme. Die Bitte um ein Satzgeschenk wird nur noch selten erfüllt“.

Für Günter Göge steht die Kommunikation bei der Ausstellung im Vordergrund. Gemeinsam mit seiner Frau, Angelika Göge-Kuhaupt wird er an jedem Sonntagnachmittag selbst im Kump sein. „Gerne können die Besucher nach den Hintergründen der Sätze fragen. Aber es ist auch sehr schön, wenn sie sich selbst Gedanke dazu machen“,  so der Korbacher.

Michael Kronauge in seinem Schlußwort: „Es ist eine Ausstellung, bei der man schon etwas Zeit mitbringen sollte, bei der man nicht mal eben schnell durchgehen kann. Aber Sie werden auf viele bekannte Menschen treffen, viele, die nicht mehr unter uns leben, die uns aber im Fernsehen das ganze Leben begleitet haben“.

Noch bis 31. Oktober ist die Ausstellung geöffnet. Der Eintritt ist frei.


Öffnungszeiten der Ausstellung

 Montag bis Samstag von 9.30 bis 12.30 Uhr und

Montag, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14.30 bis 16.30 Uhr

An den Sonntagen wird Günter Göge selbst in Kump sein.

Promis verschenken einen Satz: Ausstellung im Kump eröffnet